Noah Lang | The Optimizer
Neurodivergenz ist kein Handicap. Es ist mein Werkzeug.

Kaum jemand weiß, dass ich Autist bin

Nicht, weil ich es verheimlicht habe, sondern weil lernen musste, es zu ignorieren. Ich wurde mit fünf Jahren diagnostiziert. Autismus und ADHS. Danach verschwand das Thema aus dem Alltag. Ich bekam ein Jahr Ergotherapie, danach hätte es Medikamente geben sollen. Meine Eltern lehnten das ab. Es gab keine weiteren Hilfen, keine Förderung, kein Zugang. Ich war auffällig, unruhig, impulsiv. Ich handelte, bevor ich dachte. Ich war laut, konnte mich nicht regulieren, hatte keine Kontrolle über meinen Körper und weniger über meinen Kopf. Aber ich kam mir nicht anders vor. Ich funktionierte nur anders.
 

Leben im Ausnahmezustand

Ich war gleichzeitig in fünf Sportvereinen. Fußball, Basketball, Schwimmen, Badminton, Skatehockey. Nicht weil ich ehrgeizig war, sondern weil mein Körper diese Auslastung brauchte. Ich war hyperaktiv, konnte nicht stillsitzen, brachte mich oft in gefährliche Situationen, ohne es zu merken. Ich suchte nach Dopamin, ohne zu wissen, dass es das war. In der Schule war ich unterfordert, gelangweilt, innerlich überladen. Ich konnte mich auf nichts konzentrieren und war gleichzeitig mit allem beschäftigt. Aber ich kam nie irgendwo an.
 

Anpassung durch Beobachtung

Ich versuchte zu verstehen, wie andere Menschen funktionieren. Ich beobachtete, passte mich an, lernte still zu sein, obwohl mein Kopf laut war. Ich suchte nach etwas, das mir entsprach. Ich fand es im Tanzen. Dort schuf ich mir meine eigene Welt. Ich unterrichtete mit zwölf Jahren, meldete mit sechzehn mein erstes Gewerbe an, gründete eine GbR, vermittelte Künstler, organisierte Reisen, baute Tanzschulen auf. Ich führte sechs Standorte, betrieb eine GmbH, eine Künstleragentur, eine Reiseagentur. Ich stand auf Bühnen vor tausenden Menschen, wurde siebzehnmal deutscher Meister. Aber mein Ziel war nie der Applaus. Ich wollte als Geschäftsmann ernst genommen werden. Ich wollte Wirkung, nicht Beifall.
 

Vertrieb als logische Konsequenz

Ich verkaufte von Anfang an alles selbst. Ich telefonierte, überzeugte, verhandelte. Ohne Ausbildung. Nur mit Struktur. Ich wusste, wovon ich sprach, und das reichte. 2017 kam die Insolvenz meiner GmbH. Ich fing neu an. Bei einer Stellenbörse, im Telesales. Ich verkaufte erfolgreich, weil ich Systeme erkannte. Nicht weil ich lernte, sondern weil ich verstand. 2019 wechselte ich zu einem der größten Außenwerber. Ich war Außendienstler auf dem Papier, aber im Homeoffice. Ich verkaufte am Telefon. Ich erklärte Strategien, gab Schulungen, optimierte Prozesse. Ich entwickelte Strukturen, die funktionierten. Nicht weil man sie mir beigebracht hatte, sondern weil ich sie sah.
 

Der Wendepunkt

2021 wechselte ich zu P.X Invest. Ich wurde Vertriebsleiter. Ich stellte ein Team aus Quereinsteigern auf, schulte sie, strukturierte Prozesse. Wir erzielten über fünf Millionen Euro Umsatz mit Corona-Produkten. Alles telefonisch. Danach übernahm ich die operative Leitung. Ich entwickelte neue Geschäftsmodelle, baute Onlineshops. So entstand bobatrade. Ein Großhandel für Bubble Tea Produkte, basierend auf Zielgruppenlogik und strukturellem Aufbau. Ich skalierte das Projekt in drei Jahren auf 1,8 Millionen Euro Umsatz. Ohne externe Finanzierung. Ohne Werbung. Nur mit System.
 

Heute

Ich trainiere regelmäßig Kraftsport. Nicht weil es gut aussieht, sondern weil mein Nervensystem es braucht. Ich arbeite nicht linear. Ich entscheide funktional. Ich bin ruhig, wenn mein System ausgelastet ist. Ich erkenne Muster, bevor andere überhaupt sehen, dass etwas nicht stimmt. Ich war schon immer The Optimizer. Ich wusste es nur nicht.

Bei P.X Invest durfte ich zum ersten Mal so arbeiten, wie ich funktioniere. Erst dort habe ich verstanden, dass meine Fähigkeiten keine Strategie, sondern meine Struktur sind. Ich erkannte, dass mein Autismus kein Makel, sondern der Ursprung all meiner Erfolge ist. Ich verstand, warum ich Systeme schneller durchschaue als andere. Warum ich Dinge klar benenne, ohne Umwege. Warum ich mich anpassen kann, ohne meine Integrität zu verlieren.
 

Jetzt ist der Zeitpunkt

Ich könnte jederzeit wieder in ein Unternehmen gehen, Millionenumsätze machen, Vertrieb führen. Aber ich bin an einem Punkt, an dem ich mein Wissen nicht mehr an Zeit binde. Ich tausche nicht mehr Stunden gegen Geld, sondern Lösungen gegen Wert. Ich arbeite nicht für Unternehmen, ich optimiere sie. Ich helfe Menschen, die schon alles versucht haben und trotzdem feststecken. Ich sage nicht, was sie hören wollen. Ich sage, was ist. Ich mache sichtbar, was man selbst nicht sehen kann.

Ich bin kein Motivator. Ich bin kein Begleiter. Ich bin kein Coach. Ich bin Noah Lang: The Optimizer.